Montag, 5. November 2007

Hammer des Monats 4 (Oktober)


Ohisashiburi!

Lang nicht gelesen liebe Freunde. Und dabei gibt es mal wieder eine Menge zu berichten.

Aber erst mal zu den wichtigen Dingen.
Der Hammer des Monats Oktober.
Herrje, die Zeit rennt, nicht wahr.
Jetzt bin ich schon 4 lange Monate hier, und von Heimweh schon laenger keine Spur mehr.
Soll aber nicht heissen, dass ich euch alle nicht vermissen wuerde.

So, ich will dann mal zum Punkt kommen. Der Hammer dieses Monats ist:

HOKKAIDO!

Ja, ganz richtig, das ist die grosse kalte Insel ganz im Norden, beruehmt fuer ihre schneereichen Winter, fuer ihre landwirtschaftlichen Ertraege, wie Kartoffeln, Kuerbisse und Milch, fuer allerlei Seefood, Seeigel, Krebs, Lachs, Schrimps und co. und natuerlich fuer Sapporobier und grosse Eisfestivals. Ich koennte noch eine Menge anderes Aufzaehlen, aber dann wuerde ich warscheinlich noch eine Stunde hier weiterschreiben und das wuerde auf die Dauer ja auch langweilig.

Ende Oktober sind wir also (das heisst die beiden anderen Homestayleuts, Chris und Tom, Andreas, Miwa und ich. mit an Bord natuerlich auch die beiden Kinder von Andreas und Miwa, Rentarou und Leon)
Bis Hokkaido selbst lief alles wunderbar, kein verpasster Flieger, keine ewigen Kontrollen, und vor allem keine verloren gegangenen Gepaeckstuecke. Und kaum aus dem Flughafen raus, konnte man schon die ersten herbstlichen Farben bewundern.
Die anfaengliche Freude sollte aber schon nach kurzer Zeit, nett gesagt, den Bach runter gehen, denn als wir unseren Mietwagen fuer die vier Tage abholen wollten, stellte sich zur allgemeinen Freude heraus, dass das Gefaehrt leider nur fuer 6 Personen ausgelegt war.
Nach einiger Zeit konnten wir dann aber doch in einen groesseren Wagen wechseln, was allerdings erneute Kosten nach sich zog.

Endlich wieder auf dem Weg, machten wir zunaechst Stop in Shiraoi, wo sich ein Haeusschen von Miwa und Andreas vorfand und wir einen Kurzbesuch bei ehemaligen Nachbarn machten, dann ging es weiter nach Sapporo, ins Hotel.
Der Aufenthalt im Hotelzimmer war kurz, schon fuhr uns das Taxi in Richtung wohin?
Klar- Sapporo-biergarten natuerlich. Versorgt mit Bier und Dschingis Khan (eine spezielle Art von Barbeque koennte man sagen, nur in Hokkaido zu bekommen) versuchte Andreas dann erfolglos, dem eingeschuechterten Kellner Deutsch beizubringen. Der junge Mann schien dannach nur noch ungern an unseren Tisch zu kommen.

Tags darauf ging es nochmal nach Shiraoi, wo die versammelte Mannschaft zum Freilegen des Hauses (soll heissen zum "Gras" schneiden) angehalten, und ich zum Monster hueten abkommandiert wurde.
Abends wurde sich dann im Ramenrestaurant niedergelassen, zum Misoramen futtern. Waehrend des Essens konnte man sich dann von Seiten Andreas und Chris anhoeren, dass die Ramen hier zwar gut, die in Narashino aber trotzdem besser seien. Ich kann dazu nichts sagen, weil ich den Shop in Narashino noch nicht von innen gesehen hab, aber ich fand meine Butter-Corn-Misoramen sehr lecker! ;-)

Tag 3 bestand groesstensteils aus der etwa 300 km langen Autofahrt von Sapporo nach Hakodate.
Das Navigationssystem fuehrte uns nicht ueber die ewig gleich aussehende Schnellstrasse, sondern durch die herbstliche Landschaft der Berge, die man sich von Bildern her kaum schoener haette vorstellen koennen.
Hin und wieder wurde der fahrende Untergrund abgestellt, um einen Blick und eine Menge Fotos von der beeindruckenden Gegend erhaschen zu koennen.
Wir nahmen auch einen kleinen Umweg in Kauf, um uns einen See ansehen zu koennen, bei dem sich Chris und ich einstimmig dazu bereit erklaerten, hier koenne man uns aussetzen.
Dem geschah jedoch nicht so, und wir setzten unseren Weg Hakodate fort.
Waehrend des ganzen Weges wurde es auch nicht langweilig, weil wir unsere ganz private Schallplatte mitgebracht hatten.
Unterwegs stellte sich jedoch leider heraus, das diese wohl einen Riss zu haben schien, denn sie wiederholte immer wieder das selbe:
Kurisuba - Renti - Kurisuba - Renti - Kuuuuuriiisubaaaa- Reeeentiiii .......
Kurisuba - .... Kurisuba ....... Ohayou Kurisuba - Ohayou Renti - Kuuuuriii
.......subaaaa - Ja Renti
Wems jetzt immernoch nicht schimmert, Kurisuba koennte man auch Chrisba schreiben, und Renti ist natuerlich die Abkuerzung von Rentarou.
Und wen wundert es jetzt noch, dass immer wieder mal geseufzt wurde: ...hach, faengt das schon wieder an?!

Unterwegs machten wir ausserdem noch einen Stop an einem See, den wir dann spontan mit einem Boot befuhren und die Insel darauf besuchten.

In Hakodate wurde dann auch erstmal die Stadt unsicher gemacht, die beruehmt ist fuer ihre europaeischen Gebaeude (vor allem hollaendische), weil Hakodate in der Isolationszeit einer der einzigen "offenen" Haefen war, wo auch Auslaender sehr beschraenkt Handel treiben durften.
Im Hotel suchte Chris dann auch gleich mal das Zimmer ab, da sich in dem vorherigen doch etwas seltsame Gegenstaende vorgefunden hatten.
Zunaechst war da mal die Bedienungsanleitung fuer die Zimmerpantoffeln, weil ja kein Mensch darauf kommen koennte, dass man da einfach reinschluepfen muss.
Und dann noch das absolute Highlight, eine Tuete, die man sich, wir konnten es kaum glauben, bei Brand und Rauchentwicklung ueber den Kopf stuelpen soll.
Fragt sich doch, wovon man eher stirbt, vom Rauch, vom Feuer, oder weil man einfach unter der Tuete keine Luft mehr bekommt...