Liebe Freunde,
nun hab ich mich wirklich lange nicht gemeldet, aber damit müsst ihr leben hehehe
Heute will ich euch aufgrund aktuellen Anlasses etwas von Taifunen und Erbeben erzaehlen, denn auch das ist eine Seite von Japan, die man besser im Hinterkopf behalten sollte.
Als ich heute morgen meinen Marsch zu dem eine halbe Stunde entfernten Bahnhof angetreten habe, war Eikosan schon lange aus dem Haus, viel früher als sonst, weil sie Angst hatte, die Züge würden stehen bleiben, oder extrem verspätet sein. Und das ist kein bisschen abwegig. Je nachdem welche Strecken der Zug nimmt, kann er Gefahr laufen, von den Schienen geweht zu werden, sodass ganze Linien für einige Zeit den Betrieb voll einstellen.
Mein Zug blieb nicht stehen, nein, aber die Kunst war erst einmal, überhaupt zum Bahnhof zu kommen. Der Wind peitscht einem den Regen von allen Seiten um die Ohren, und selbst mein guter Schirm wurde mit einigen heftigen Schlägen massakriert, sodass er nun etwas deformiert aussieht. Gehalten hat er aber, im Gegensatz zu den 100\-Schirmen, doch, soll heißen, er hat sich nicht nach oben weggefaltet wie ein Blatt Papier. So blieb zumindest mein Kopf trocken, und ich konnte mich weiter über den blöden Wind und den beschissenen Regen aufregen. Das Tolle ist natürlich noch, das der Regen nicht nur von oben oder den Seiten kommt, sondern scheinbar mit Vorliebe vom Boden abzuprallen scheint und somit auch von unten kommt, was die Illusion, man könnte wenigstens mit halb trockener Hose am Zielort ankommen, vollends zerschlägt.
Nachdem man sich dann endlich zum Bus gekämpft hat, schwitzt man sich darin alles Wasser aus dem Körper, oder sei es doch nur der Fakt, dass die Luftfeuchtigkeit so hoch ist, dass man sich im Stehen das Gesicht waschen kann?!
Nun, wie man es dreht und wendet, Taifune sind gar nicht so lustig, wie man vielleicht denke könnte, es sei denn, man hat einen trockenen Platz zum Fruehstuecken am Fenster und kann den Leuten dabei zusehen, wie sie verzweifelt versuchen zu verhindern, das sich ihr Schirm um ihren Körper wickelt.
Genauso lustig wie Taifune koennte man sagen, sind Erdbeben, auf Japanisch sagt man "Tschishin" (geschrieben:Jishin).
Erdbeben sind sehr haeufig und kommen immer ziemlich ploetzlich und unerwartet.
Allerdings sind die meisten so klein, dass man sie nicht unbedingt mitbekommt.
Erst ab einer gewissen Groesse kann man dann feststellen, dass der Boden eigentlich nicht so doll wackeln sollte, aber ich habe in meiner Zeit bis jetzt noch nicht wirklich viele spuerbare Erdbeben erlebt, und selbst diese waren fuer meine Empfindung relativ unbeeindruckend.
Trotzdem bekommt man ein etwas merkwürdiges Gefühl, wenn man das erste Mal durchgeschüttelt wird, denn man kann erstmal gar nicht wirklich zuordnen, was gerade passiert.
Das ich noch kein richtig großes abbekommen habe, finde ich auch nicht wirklich schlimm, und ich bin froh, wenn das auch so bleiben sollte.
Vor allem will ich mich zur Zeit eines grösseren Erdbebens nicht in einem Hochhaus wiederfinden, denn das schwankt nach japanischer Bauart wundervoll hin und her, und es waere ja nicht so, als haette ich nicht schon Höhenangst...
Man hoert bald wieder in Reallife von mir, denn am 1.Juli treffe ich wieder auf deutschem Boden ein, und der wackelt dann bestimmt auch nicht ^^
Schreiben werde ich dann sicher auch von Deutschland aus das eine oder andere, also bleibt mir treu, auch wenns schwer faellt ;)
Dienstag, 20. Mai 2008
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